Lifestyle / Kultur
28 Februar 2023

Saint Patrick’s Day in den USA: Traditionen und Bräuche

Der Saint Patrick’s Day am 17. März ist der irische Nationalfeiertag. In den USA leben rund sechs Mal mehr Amerikaner irischer Herkunft als Iren in der alten Welt. Kein Wunder also, dass es dort die größten Paraden und ausgefallensten Bräuche gibt.

Hüte, Hemden, Kleider und Hosen, ja sogar Lebensmittel wie Bagels und Bier – am 17. März sieht die englischsprachige Welt grün. An diesem Tag feiern die Iren den Heiligen Patrick, der einst den katholischen Glauben auf die grüne Insel brachte. In Irland wurde der Todestag des Nationalheiligen ursprünglich ruhig im Kreise der Familie begangen. In den USA wird er seit vielen Jahren als großes Spektakel inszeniert. So beispielsweise in New York: Auf der Fifth Avenue findet die größte Saint Patrick's Day Parade der Welt statt. Jedes Jahr marschieren rund 150.000 Amerikaner mit irischen Wurzeln über die Prachtstraße in Manhattan, die gesäumt ist von rund zwei Millionen Schaulustigen aus der ganzen Welt. Durch die Straßenschluchten hallt der Klang von Dudelsäcken und in den unzähligen Irish Pubs der Stadt wird bis tief in die Nacht Guinness-Bier getrunken.

Feierlichkeiten in New York: Größte Saint Patrick’s Day Parade der Welt

Feierlichkeiten in New York: Größte Saint Patrick’s Day Parade der Welt

Das Empire State Building feiert seinen Geburtstag

Auch das Empire State Building ist Teil der Feierlichkeiten: Am 17. März leuchten die Scheinwerfer des Gebäudes grün. Damit wird nicht nur der Saint Patrick’s Day zelebriert, sondern auch der „Geburtstag“ des Hochhauses. Denn Alfred E. Smith, einstmals Gouverneur des Bundesstaates New York und Amerikaner irischer Abstammung, legte den Baubeginn für das Empire State Building ganz bewusst auf den 17. März 1930.

Die Fassade des Empire State Building wird am 17. März grün angestrahlt.

Die Fassade des Empire State Building wird am 17. März grün angestrahlt.

Leuchtend grün: Der Chicago River

Doch nicht nur in New York wird der irische Nationalfeiertag mit großen Paraden und spektakulärem Programm begangen. Auch in anderen amerikanischen Großstädten wird ausgiebig gefeiert. Chicago wartet mit einem ganz besonderen Highlight auf: Jedes Jahr am 17. März wird der Chicago River mit Lebensmittelfarbe grün gefärbt. Die Idee dazu hatte der Laborleiter Stephen Bailey. Im Jahr 1962 verwandelte er den Fluss erstmals in den „Green River“ – für eine ganze Woche. Um die Umwelt zu schonen, leuchtet der Fluss heute zwar nicht mehr eine Woche lang, doch immerhin noch für einige Stunden. Der Farbstoff, der dabei verwendet wird, ist allerdings nicht grün, sondern orange.

Inzwischen gibt es einige US-Städte, die am Saint Patrick’s Day Flüsse oder Kanäle grün färben. Andere begnügen sich damit, das Wasser der Springbrunnen einzufärben. So etwa in Washington, D.C.: Auf Initiative der damaligen First Lady Michelle Obama leuchtet auch der Springbrunnen vor dem Weißen Haus seit 2009 einmal im Jahr ungewöhnlich grün.

Green River: Farbe lässt den Fluss in Chicago für einige Stunden grün leuchten

Green River: Farbe lässt den Fluss in Chicago für einige Stunden grün leuchten

32 Millionen Amerikaner haben irische Wurzeln

Dass der Nationalfeiertag der Iren in ganz Amerika zelebriert wird, hat einen einfachen Grund: Rund 32 Millionen US-Amerikaner haben irische Wurzeln – und damit knapp zehn Prozent der amerikanischen Bevölkerung. Ein Großteil der irischen Einwanderer kam Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika, als in Irland eine große Hungersnot herrschte. Sie brachten nicht nur häufige Nachnamen wie McDonald oder O‘Connor mit, sondern auch beliebte Bräuche und Feiertage wie Halloween oder eben den Saint Patrick's Day.

Zahlreiche berühmte und erfolgreiche Amerikaner haben irische Vorfahren, unter ihnen auch 22 US-Präsidenten, darunter John F. Kennedy, Richard Nixon, Ronald Reagan, Bill Clinton, Barack Obama und Joe Biden. Viele von ihnen waren und sind durchaus Stolz auf ihre irischen Wurzeln.

Am Saint Patrick’s Day jedoch sind auch diejenigen, die keine irischen Ahnen haben, ausdrücklich zum Mitfeiern eingeladen. Denn am 17. März kann sich jeder als Ire fühlen – zumindest für einen Tag.

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